Paris – Stadt der Liebe und der fünf Ringe
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Paris – Stadt der Liebe und der fünf Ringe

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Am 26. Juli starten in Paris die Olympischen Sommerspiele 2024. Die Sportfans freuen sich auf sportliche Events der Extraklasse in den verschiedenen Disziplinen. Bis zum 11. August wird es am laufenden Band Medaillen regnen. Die Paris-Fans freuen sich, dass all das vor der großartigen Kulisse der Seine-Metropole stattfindet.

Die französische Hauptstadt ist bereits zum dritten Mal Austragungsort für die Olympischen Spiele. Schon in den Jahren 1900 und 1924 hat diese Großveranstaltung dort stattgefunden. Auch dieses Mal hoffen die Fans auf viele spannende Wettkampfentscheidungen. Wie unsere Erfahrungen mit diversen Fußballgroßereignissen gezeigt haben, interessiert ihr euch aber eher weniger für Sport.

Auch kein Problem für uns: Dann rücken wir eben anlässlich der Olympischen Spiele einfach den Austragungsort in den Mittelpunkt. Wir haben für euch einige Bücher ausgewählt, bei denen Paris die Hauptrolle spielt oder den Hintergrund einer spannenden Geschichte bildet.

Da ist zum Beispiel „Flaneur in Paris“ von Guillaume Apollinaire. Das Buch ist 1918 kurz nach dem Tod des Autors erschienen. Er setzt in seinen Streifzügen durch die Stadt den vom Aussterben bedrohten Exzentrikern ein Denkmal und erzählt Geschichten und Geheimnisse aus den abseitigen, stillen Winkeln von Paris. Dabei spart er auch die hässlichen Erscheinungen der Moderne nicht aus. Eine Zeitreise für Nostalgikerinnen und Nostalgiker.

Auch Anne Weber nimmt das unbekannte Paris näher unter die Lupe. Die Autorin wurde in Deutschland geboren, lebt aber schon seit 40 Jahren in der Stadt. Mit einem sehr guten Freund hat sie für „Bannmeilen“ die Gegenden außerhalb des Périphérique durchstreift, die vor den Olympischen Spielen einem tiefgreifenden Wandel unterzogen wurden. Der Périphérique – die ringförmige Pariser Stadtautobahn – markiert die Grenze zwischen der Stadt und den Vorstädten. Die berüchtigten Banlieues werden im Allgemeinen eher mit Not, Gewalt und Armut in Verbindung gebracht. Anne Weber gelingt jedoch ein Blick hinter die Kulissen, mitten in vergessene Orte und Geschichten hinein. Ein Buch, das uns die Augen für das Unvertraute und Andere in unserer unmittelbaren Nachbarschaft öffnet und das Bild einer vielschichtigen Gesellschaft in den Vorstädten zeichnet.

Ein bisschen Sport muss aber trotzdem sein! Der Politikwissenschaftler und Mega-Sportfan Peter Filzmaier bringt im Buch „Olympia“ seine beiden Leidenschaften unter einen Hut. Er beleuchtet darin am Beispiel der Olympischen Spiele den Zusammenhang zwischen Sport und Politik. Offiziell soll dieser Großsportevent natürlich nicht politisch sein. Eine Bestandsaufnahme von Filzmaier beginnend mit den Spielen von Athen 1896 bis zu den Sommerspielen in Paris 2024 zeigt aber regelmäßig das Gegenteil. Peter Filzmaier erläutert anhand von Szenen, die Sportgeschichte geschrieben haben, wie die Politik die Olympischen Spiele sehr wohl als Bühne für ihre Zwecke nutzt. Und natürlich würzt er das alles mit vielen überraschenden Anekdoten. Ein Stück fesselnder Zeitgeschichte.

Zum Abschluss noch ein Hinweis auf die „Paris-Trilogie“ von Colombe Schneck. Ein schmales Buch, in dem ganz viel drinsteckt. Colombe Schneck schreibt autobiographisch entlang dreier Wendepunkte in ihrem Leben. Zuerst ein Mädchen, das mit 17 Jahren ungewollt schwanger wird, dann über den viel zu frühen Tod ihrer besten Freundin und schließlich über eine unerwartete und intensive Liebe mit 50 Jahren. Obwohl der Stil sehr persönlich ist, lassen sich die Geschichten problemlos exemplarisch auf die Leben vieler Frauen umlegen. Das Buch zeichnet zudem ein glasklares Bild des Lebens in der Pariser Bourgeoisie. Eine fesselnde Lektüre, ein kraftvoller und mutiger Text.

Kommt in unserem Geschäft vorbei, dann könnt ihr noch in anderen Paris-Büchern schmökern!